Unterricht an einem anderen Ort – Exkursion zum Hotel „Zeltinger Hof“

Berufsschulunterricht einmal ganz praktisch und zum Anfassen – das durften Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Bernkastel hautnah erleben. Sie alle befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr mit dem Berufsziel Koch/Köchin.

Passend zum aktuellen Unterrichtsthema zu verschiedenen Wurstwaren sollte im Rahmen eines Besuches im Hotel Zeltinger Hof das Gelernte einen praxisnahen Bezug erhalten. Den Kontakt hat eine Schülerin hergestellt, die den praktischen Teil ihrer abwechslungsreichen Berufsausbildung in diesem familiengeführten Hotel und Restaurant in Zeltingen absolviert. Der Inhaber des Betriebes ist Herr Markus Reis.

Er erzählt den aufmerksamen Schülern und Schülerinnen zunächst von seinem Werdegang und der Geschichte des Betriebes, unter anderem, dass sich früher hier eine Metzgerei befand, die später von seinem Vater zu einem Hotel umgebaut worden ist. Für Herrn Reis war es sozusagen naheliegend, die notwendigen Gerätschaften zu erwerben, um selbst Wurst herstellen zu können. Soweit möglich beschafft und verarbeitet er regionale Ausgangsprodukte; zum Beispiel wachsen die Schweine in Freilandhaltung auf einem kleinen Hof im Hunsrück auf. Obst und Gemüse kauft er vorzugsweise saisonal oft in den Nachbardörfern an der Mosel. Seine Liebe zum Beruf und zu qualitativ hochwertigen Produkten ist unverkennbar, ebenso seine Firmenphilosophie.

Zunächst erzählt er noch ein wenig von der Theorie der Wurstherstellung, bevor es in die Küche geht. Das Tagesziel ist selbstgemachte Wurst. Die Schüler und Schülerinnen werden sofort in den Herstellungsprozess einbezogen und aufgefordert, selbst anzupacken. Und lassen sich auch nicht weiter bitten. Immer wieder wird erklärt und probiert, denn Wurstwaren haben sie schließlich noch nie selbst produziert. Am Ende sind drei verschiedene Sorten entstanden: Fleischwurst, Bierwurst sowie eine pikant-scharf abgeschmeckte Wurst mit gerösteter Paprika, die die Kreativität der Köche deutlich macht. Immer wieder erklärt Herr Reis die notwendigen Schritte und bindet alle in den Prozess ein. So ist es nur logisch, dass am Ende alle ein Glas Wurst in der Hand halten – versehen mit einem Etikett, auf dem der eigene Name steht. - Ein gelungener Abschluss eines Unterrichtstages, an dem viel mehr gelernt worden ist, als „nur“ zu wursten.

Text: S.Gorges, Fachlehrerin   Bilder: S.Gorges